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GEOMETRISCHE ENTWURFSZEICHNUNGEN  (1954–1966)

Mitte der 1950er Jahre beginnt Christian Roeckenschuss‘ eigentliche Auseinandersetzung mit der Konstruktiven Kunst. Auslösendes Moment der Abkehr vom Figurativen und der Hinwendung zum Konstruktivismus waren Prozesse während des Studiums an der Hochschule der Künste Berlin (1951-57). Anstöße kamen insbesondere von seinen beiden Kunstprofessoren Hans Uhlmann und Alexander Camaro – beide nahmen an der ersten documenta (1955) teil. Uhlmann und Camaro waren der internationalen abstrakten (Nachkriegs-)Moderne, sowie dem Bauhaus und De Stijl zugewandt.


Zweifellos beschäftigte sich Christian Roeckenschuss zu dieser Zeit aber auch intensiv mit dem aktuellen Kunstgeschehen – insbesondere mit Konstruktivistischen Konzepten – und kannte Arbeiten ihrer besten Repräsentanten, beispielsweise die des Franzosen Auguste Herbin, des Deutschen Joachim Albrecht oder die Werke des in Frankreich lebenden Ungarn Victor Vasarely.


Christian Roeckenschuss‘ geometrische Entwurfszeichnungen lassen diesen Einfluss erkennen. Sie sind von Vorbildern inspiriert. Doch in ihrer ernsthaften Auseinandersetzung mit geometrischen Flächenelementen, Farbgradationen und Kompositionsmöglichkeiten können die geometrischen Entwurfszeichnungen auch als erste Versuche des jungen Künstlers gewertet werden, mit Formdisziplin – ohne gegenständliche Anspielungen und figürliche Andeutungen – zu einer unverwechselbaren eigenen Ausdrucksform und eigenen Note innerhalb der Konstruktivistischen Kunst zu gelangen.
 

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